Vorerst natürlich die Nachkriegszeit, als Basis der Erfahrungen.
Die Zeit, in der das Bewußtsein des Kindes aufwacht.
"Ich bin erwacht in einem halben Haus" ...
heißt es in einem Gedicht aus der Sammlung HAMLET HIOB HEINE. Es ist das Haus, das in DIE KLEINE FIGUR MEINES VATERS beschrieben wird. Statt des ehemaligen Schlafzimmers eine Schutthalde, eine Tür, die ins Freie führt. Da war was: Der Krieg. Die Zeit von 1938 bis 1945 ... Eine Zeit, von der man an der Schwelle zur Wiederaufbauzeit nicht mehr gern spricht.
Aber da ist nicht nur die Schutthalde, da sind auch die Fotos und die Erzählungen des Vaters. Also die Zeit davor, in die das Bewußtsein zurücklotet. Auch und erst recht in einem Buch wie STEINS PARANOIA. Max Stein, dem die Vergangenheit seines Vaters, des mit ihm, seinem Sohn, nach Österreich zurückgekehrten Emigranten, ein halbes Leben lang egal war. Aber dann, eines Tages, wird er mit dieser Vergangenheit konfrontiert: BEWUSSTSEINS-ARCHÄOLOGIE: Schicht für Schicht werden die zugeschütteten, planierten Brüche freigelegt.
Woher kommen wir, wohin gehen wir?
Nach den verdrängenden 50er-Jahren in die 60er, da tut sich schon einiges. Auch in Österreich, wo Entwicklungen, die anderswo schneller laufen, der historischen Erfahrung gemäß zu einer gewissen Nachblüte kommen.
DER MAI IST VORBEI, konstatiert Paul Grünzweig, der Protagonist des gleichnamigen Romans zehn Jahre nach 1978, die Eule der Minerva fliegt in der Dämmerung; in PEPI PROHASKA PROPHET allerdings verbinden sich die Ideen der 68er-Jahre aufs Allerschönste mit denen der alternativbewegten 70er und 80er.
Nicht ohne Ironie natürlich:
Pepi ist nicht nur ein Prophet, sondern auch ein Eulenspiegel.
Was prophezeien sie eigentlich? fragt ihn das Nachrichtenmagazin En face in einem Interview, ein Prophet, antwortet er, ist ja kein Wetterfrosch. Sondern? Einer der zum Beispiel die Herrschenden schön schimpft.
Als echter Prophet ist er ein Typ mit Rückverbindung, unversehens gibt es Links zu alttestamentarischen und neutestamentarischen Zeiten.
Links zur Romantik gibt es ohnehin.
Unversehens tut sich eine Tür auf, die in eine andere Zeit führt.
Und wieder zurück.
Die Romantik, aus einer gewissen Perspektive der Beginn der Moderne. Die Verwandtschaft zwischen zwei Romanen wie HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN und MORRISONS VERSTECK.